Sebastian aus unserem Praktikantenteam war vor kurzem in Oregon. Was er dort beim Career Service der University of Oregon erlebt hat berichtet er hier:
„Wie ich zum Schriftstellerberuf
gekommen bin?
Nun, die Frau vom Career Service an
meiner High School sagte einmal, Mr. Davies, ihre Berufswahl sollte bestenfalls
so aussehen; sie tun das was sie lieben und versuchen daraus eine Karriere zu
machen. Diesem Rat bin ich einfach gefolgt.“
In diesem Mai war ich zu einem
Creative Writing Seminar an der University of Oregon in den Vereinigten
Staaten. Der Referent und Schriftsteller Adam Davies hat mich durch obiges
Zitat auf den dortigen Career Service aufmerksam gemacht.
Bemerkenswert ist hier zum einen, dass
in den Vereinigten Staaten der komplette Bildungsweg mit dem Career Service
verzahnt ist. Sowohl die High School als auch die Universitäten unterhalten
einen Career Service. Das humanistische Bildungsideal ist hier eben schon etwas
länger den gesellschaftlichen Nutztieren Bachelor und Master gewichen.
Der Career Service der University of
Oregon liegt nahe dem Campuszentrum und abgesehen von der zentralen Lage ist er
dem Career Service der Uni Würzburg sehr ähnlich. Kompetenztraining und
Firmenkontakte sind auch hier die Standbeine des Career Service. Karriere ist
eben eine Sprache, die auf der ganzen Welt gesprochen wird. Der wesentliche Unterschied sind wohl
die Ressourcen, die dem jeweiligen Career Service zur Verfügung stehen. Das
Career Center in Oregon beschäftigt über zwei Dutzend Mitarbeiter, davon die
Hälfte sog. „Career Counselor“, die alleine zur Beratung und Betreuung der
Studenten angestellt sind. Das Besondere: jeder dieser Counselor blickt auf
langjährige Berufserfahrung in einem bestimmten Unternehmensumfeld zurück, die
sie an die Studenten weitergeben. Da gibt es Deb (hier gilt stets die
Vornamesvorfahrt!), die jahrelang für die Bank of America gearbeitet hat,
Clarice, die als Sozialarbeiterin in Brennpunkten mit 95% Arbeitslosigkeit
unterwegs war, Hilary, die bereits auf eine Karriere als TV
Nachrichtensprecherin zurückschaut, Daniel, der bereits mit 19 seine erste
Firma gründete oder Kevin, Veteran und studierter Physiker, der 10 Jahre lang
in einem Marine U-Boot für den Nuklearreaktor verantwortlich war. Sie alle
betreuen und beraten die Studenten, die eine Karriere in ihren jeweiligen
Spezialgebieten anstreben. Knapp 40% der Studenten der University of Oregon
nehmen die Dienstleistungen des Career Service in Anspruch.
Das Marketing übernehmen hier übrigens
keine studentischen Praktikanten sondern Mika, eine studierte
Marketingspezialistin. Karriere dreht sich eben auch immer um Geld. Schon bei
der Beratung. (SG)
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