Montag, 4. Juni 2012

Career Service an der University of Oregon

Sebastian aus unserem Praktikantenteam war vor kurzem in Oregon. Was er dort beim Career Service der University of Oregon erlebt hat berichtet er hier:

„Wie ich zum Schriftstellerberuf gekommen bin? 
Nun, die Frau vom Career Service an meiner High School sagte einmal, Mr. Davies, ihre Berufswahl sollte bestenfalls so aussehen; sie tun das was sie lieben und versuchen daraus eine Karriere zu machen. Diesem Rat bin ich einfach gefolgt.“

In diesem Mai war ich zu einem Creative Writing Seminar an der University of Oregon in den Vereinigten Staaten. Der Referent und Schriftsteller Adam Davies hat mich durch obiges Zitat auf den dortigen Career Service aufmerksam gemacht.
Bemerkenswert ist hier zum einen, dass in den Vereinigten Staaten der komplette Bildungsweg mit dem Career Service verzahnt ist. Sowohl die High School als auch die Universitäten unterhalten einen Career Service. Das humanistische Bildungsideal ist hier eben schon etwas länger den gesellschaftlichen Nutztieren Bachelor und Master gewichen.












Der Career Service der University of Oregon liegt nahe dem Campuszentrum und abgesehen von der zentralen Lage ist er dem Career Service der Uni Würzburg sehr ähnlich. Kompetenztraining und Firmenkontakte sind auch hier die Standbeine des Career Service. Karriere ist eben eine Sprache, die auf der ganzen Welt gesprochen wird. Der wesentliche Unterschied sind wohl die Ressourcen, die dem jeweiligen Career Service zur Verfügung stehen. Das Career Center in Oregon beschäftigt über zwei Dutzend Mitarbeiter, davon die Hälfte sog. „Career Counselor“, die alleine zur Beratung und Betreuung der Studenten angestellt sind. Das Besondere: jeder dieser Counselor blickt auf langjährige Berufserfahrung in einem bestimmten Unternehmensumfeld zurück, die sie an die Studenten weitergeben. Da gibt es Deb (hier gilt stets die Vornamesvorfahrt!), die jahrelang für die Bank of America gearbeitet hat, Clarice, die als Sozialarbeiterin in Brennpunkten mit 95% Arbeitslosigkeit unterwegs war, Hilary, die bereits auf eine Karriere als TV Nachrichtensprecherin zurückschaut, Daniel, der bereits mit 19 seine erste Firma gründete oder Kevin, Veteran und studierter Physiker, der 10 Jahre lang in einem Marine U-Boot für den Nuklearreaktor verantwortlich war. Sie alle betreuen und beraten die Studenten, die eine Karriere in ihren jeweiligen Spezialgebieten anstreben. Knapp 40% der Studenten der University of Oregon nehmen die Dienstleistungen des Career Service in Anspruch.
Das Marketing übernehmen hier übrigens keine studentischen Praktikanten sondern Mika, eine studierte Marketingspezialistin. Karriere dreht sich eben auch immer um Geld. Schon bei der Beratung. (SG)

Was haltet IHR davon? Sollte der Career Service bei uns auch so aussehen?


Sebastian vor dem Career Center der University of Oregon

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen