Freitag, 9. Mai 2014

Nur jede zweite Stelle wird ausgeschrieben


Dr. Annette Retsch bei ihrem Vortrag

Am 24.04.14 startete die Ringvorlesung „Perspektiven für Geisteswissenschaftler“ mit dem Vortrag von Frau Dr. Annette Retsch mit dem Thema „Aussichtsreiche Einsatzgebiete und Tipps zur Initiativbewerbung“. In diesem Rahmen zeigte die Dozentin den interessierten Geisteswissenschaftlern klassische und exotische Berufsfelder und Einsatzmöglichkeiten auf.

Dabei ging sie intensiv auf die Lebensläufe und Studiengänge sowie Erfahrungen der TeilnehmerInnen ein. Um die Relevanz von Geisteswissenschaftlern auch in der Wirtschaft zu verdeutlichen, brachte sie prominente Personen als Beispiele an und präsentierte aktuelle Stellenanzeigen. Als zentrale Einsatzgebiete für Geisteswissenschaftler sieht Dr. Retsch die Kommunikation, Vermittlung und Beratung an. Hier gibt es zahlreiche Jobs, in denen die geisteswissenschaftlichen Studierenden ihre große Stärke, die Kommunikationsfähigkeit, erfolgreich einsetzen können. Damit jedoch der Einstieg in den gewünschten Beruf gelingt, verriet Dr. Retsch einige Tipps. Zum einen sind zwei bis drei Praktika von Vorteil, um dem potentiellen Arbeitgeber seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten zu signalisieren und Erfahrungen zu sammeln. Zum anderen sind Soft Skills von wesentlicher Bedeutung. Hier werden Beispiele wie GSiK oder Auslandserfahrung mit Sprachkenntnissen und interkulturellen Fähigkeiten genannt. Ein besonderes Augenmerk seitens der angehenden Geisteswissenschaftlern sollte jedoch auf der Verbesserung ihrer IT-Kenntnisse liegen, da sich hieraus Differenzierungspotenzial zu anderen Bewerbern ergibt.

Zur Thematik Initiativbewerbung hatte Frau Dr. Retsch besondere Ratschläge parat, die den Studierenden bei der Erstellung einer solchen Bewerbung hilfreich sein können. Vor dem Formulieren einer Initiativbewerbung sollte eine Potentialanalyse stehen, die eine genaue Filterung von Stärken und Schwächen ermöglicht, was wiederum nützlich für ein Vorstellungsgespräch sein kann. Anschließend sollte der Entwurf einer „Traumstelle“ folgen. Das heißt es werden eine Stellenbeschreibung, ein Anforderungsprofil, eine Qualifikationsübersicht und ein Leistungsprofil des Unternehmens erstellt. Bei der Gestaltung einer „Traumstelle“ hilft die Sammlung von Stellenausschreibungen und Unternehmensinformationen, die für den Bewerber attraktiv erscheinen. Zudem können die Initiativbewerber dadurch Ansprechpartnerdaten zusammenstellen, die für eine spätere Bewerbung relevant sind. Diese Informationen können dann wiederum Basis für das besonders wichtige Anschreiben sein, das ganz klar vermitteln soll, warum ausgerechnet ICH der richtige Bewerber für DIESES Unternehmen bin. Eine Initiativbewerbung auf Basis dieser Tipps
ist in vielen Fällen sinnvoll, da nur jede zweite Stelle ausgeschrieben wird.

Dieser Vortrag bildete einen erfolgreichen Start der Ringvorlesungsreihe und die Dozentin erhielt direkt im Anschluss ein sehr positives Feedback, das im Kern die Ausdehnung des Programmes auf Geisteswissenschaftler seitens des Career Services befürwortete. Um die Inhalte zu vertiefen, bietet Frau Dr. Retsch einen Workshop mit dem Thema „Geisteswissenschaftler und Arbeitsmarkt“ am 27.06., 04.07. und 11.07.14 jeweils von 9 bis 13 Uhr an (weitere Infos unter http://bit.ly/1hPuoTa).

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