Der höhere Auswärtige Dienst stellt sich
vor
Weltoffen,
weltbewusst, weltsicher. So lauten die Attribute, die das Auswärtige Amt an seine
zukünftigen Bewerber stellt. Fremde Länder erkunden, neue Kulturen entdecken
und ein dreijähriger Wechsel von einem Kontinent zum Nächsten. Das klingt
vielversprechend. Doch welche Aufgaben hat ein Angestellter im mittleren,
gehobenen oder sogar höheren Auswärtigen Dienst? Welche Eigenschaften und
Voraussetzungen müssen Interessenten mitbringen, damit einer Karrierelaufbahn
zwischen Berlin und der Welt nichts mehr im Weg steht? Bei der Vortragsreihe
Perspektive für Geisteswissenschaftler berichtete Ferdinand Jenrich,
Legationsrat der Krisenprävention und Friedenkonsolidierung, von
Herausforderungen und Vorteilen des Traumberufs in der Welt.
Ihr Arbeitsplatz – Die Welt: Der Titel weckte großes
Interesse bei Würzburger Studierenden, die am vergangenen Donnerstag zahlreich
im ZHSG erschienen. Doch nicht nur für Juristen scheint eine Anstellung im
Auswärtigen Amt eine mögliche Berufsperspektive zu sein. Ein Aufatmen seitens
der Geisteswissenschaftler ging durch die Reihen als bekannt gemacht wurde, dass
weder Studienfach noch Endnote ein Auswahlkriterium darstellen. Dennoch sind die
Anforderungen an Bewerber nicht nur rein dienstlicher, sondern auch privater
Natur. Ein wichtiges Einstellungskriterium stellen bereits absolvierte Praktika
und außeruniversitäres Engagement dar.
Das Rotationsprinzip schreibt vor, dass alle drei Jahre
die Arbeitsstelle gewechselt wird. Alle drei Jahre ein neues Leben aufbauen.
Zwischendurch wieder zurück in die Zentrale nach Berlin. Das klingt nach einem
Abenteuer, kann aber auch ohne familiäre Unterstützung deutlich ermüdend sein.
Einen Partner zu finden, der dieses Leben mit auf sich nimmt und die eigene
Karrierelaufbahn in den Hintergrund stellt, ist wahrscheinlich mit die größte
Herausforderung.
„Das was mich hält, ist die Größe der Welt“, zitiert
Hans-Ulrich von Schroeter im Video zum höheren Auswärtigen Dienst einen seiner
Kollegen. Ein sehr prägnanter Satz, der es auf den Punkt bringt. Sich die
Arbeit nicht nur einige Jahre vorstellen zu können, sondern so sein Leben
verbringen zu wollen, diese Frage sollte sich jeder stellen, so Jenrich. Das
sollte jeder für sich selbst abwägen. Deutschland im Ausland vertreten zu
wollen, internationale Beziehungen zu pflegen auch auf die Gefahr hin in
Krisengebiete versetzt zu werden. Der Schutz der Mitarbeiter habe dennoch
oberste Priorität.
CV 2.0
Ferdinand Jenrich, Legationsrat, Krisenprävention und
Friedenskonsolidierung, Auswärtiges Amt
den Magisterstudiengang Politik, Recht und Wirtschaft in Konstanz
am Bodensee.
Als Kind war mein Traumberuf…
Nachrichtensprecher.
Ich lebe nach dem Motto…
jeder Tag kann ein sonniger Tag werden.
In 10 Jahren möchte ich…
mir weiterhin eine gute Balance zwischen Familien- und
Berufsleben bewahren.
Der Reiz des ständigen Wechsels zwischen Inland und
Ausland klingt für euch sehr interessant?
Das solltet ihr mitbringen:
Dienstlich:
- Ein abgeschlossenes Hochschulstudium
- Hohe Sprachkenntnisse: mindestens Englisch und Französisch, wobei Französisch durch eine weitere VN-Sprache ersetzt werden kann.
- Sich einer gesundheitlichen Eignung unterziehen.
- Einer Sicherheitsprüfung zu stimmen.
Privat:
- Stabil, flexibel, kontaktfreudig sowie politisch denkend.
- Ein hohes Maß an interkultureller und sozialer Kompetenz.
- Guter mündlicher und schriftlicher Ausdruck.
- Neugier auf fremde Länder, Kulturen und Traditionen.
Praktikum beim Auswärtigen Amt
Ein guter
Einstieg, um eine spätere Laufbahn im Auswärtigen Amt einzuschlagen, bieten
unbezahlte Praktika, sowohl in der Zentrale in Berlin als auch im Ausland.
Diese erfreuen sich jedoch großer Beliebtheit. Deswegen je früher angefragt
wird, desto größer ist die Chance. Eine Vorlaufzeit von sechs Monaten sollte
jedoch immer gegeben sein.
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