Career Talk mit Maria Luisa Mariscal Melgar
1) Worum geht es in dem Seminar?
Das Seminar „Ländertraining“ soll den TeilnehmerInnen zunächst einmal verdeutlichen, dass man Kultur nicht wie Mathematik lernen kann. Jeder nimmt Kultur anders wahr und kreiert sich ein eigenes Bild. Daher ist es wichtig, nicht in Schubladen zu denken. Die TeilnehmerInnen sollen bereit sein über den Tellerrand hinauszuschauen. Dazu sollten sie nach gemeinsamen Interessen suchen, die unabhängig von Nationalitäten sind, und Toleranz für den Gegenüber aufbringen.
2) Was für Übungen machen die TeilnehmerInnen?
Da das Seminar sehr interaktiv ist, gebe ich als Leiterin nur Impulse. Die KursteilnehmerInnen schlüpfen in verschiedene Rollen, um zu realisieren, dass durch Interkulturalität normale Missverständnisse nur verstärkt werden. Besonders wichtig sind die Reaktion darauf sowie eine Selbstreflexion, um den Grund für meine Reaktion nachzuvollziehen.
3) Welchen Karriere Tipp geben Sie den TeilnehmerInnen mit?
Karrieren werden immer internationaler, deswegen sollte man wegen vermeintlicher Vorurteile eher die Person sehen und nicht die Nationalität. Interkulturalität ist auch ein wichtiger Faktor bei der Leitung von Teams, weil man sich bewusst sein muss, dass man mit Menschen und nicht mit Maschinen in Kontakt tritt. Außerdem sollte der Teamleiter die Stärken der Mitglieder erkennen und gezielt fördern.
4) Welche Erfahrungen bringen Sie als Dozentin mit?
Ich lehre nun seit vier Jahren an der Uni Würzburg. Zum einen habe ich viel Erfahrung mit Interkulturalität durch meine berufliche Ausbildung, die stark von diesem Themengebiet beeinflusst wurde und wird. Zum anderen habe ich eine Familie, die fast über den ganzen Kontinent verstreut ist, daher komme ich mit vielen Kulturen in Kontakt und kann eigene Erfahrungen sammeln.
5) Was werden die TeilnehmerInnen aus dem Seminar mitnehmen?
Zunächst einmal, dass Kultur individuell ist und es somit auch kein Schema für Kultur gibt. Durch den Anstoß zur Selbstreflexion sollen die KursteilnehmerInnen lernen mit Verschiedenheit zu agieren und ihren Horizont zu erweitern. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass Schubladendenken als roter Faden dienen kann, aber nicht die absolute Wahrheit widerspiegelt.
CV 2.0
1) Studiert habe ich…
…Jura und Soziologie in Bolivien und Brasilien. Ich habe einen Master in internationalem Recht. Zudem habe ich eine interkulturelle Weiterbildung und eine Schulung zur interkulturellen Mediation absolviert. Zurzeit schreibe ich meine Doktorarbeit über die Themen Kultur und Recht.
2) Als Kind war mein Traumberuf…
…Ärztin, weil sie interkulturell arbeiten und den Mensch als Primär-Ressource haben.
3) Mein verrücktester Nebenjob war…
…15 Jahre Ballett zu machen und dort auch zu arbeiten.
4) Ich lebe nach dem Motto…
…nicht nur das Ziel ist wichtig, sondern auch der Weg, der uns zum Ziel führt.
5) In 10 Jahren möchte ich…
...in der Lehre neue Forscher bilden. Zusätzlich möchte ich deutschen Unis die Internationalisierung zeigen und für einen besseren interkulturellen Austausch sorgen.
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