Sonntag, 26. Oktober 2014

Impulsgeber im Kulturbetrieb:

Aus dem Arbeitsalltag freiberuflicher Kulturwissenschaftler

Was genau macht eigentlich ein Kulturwissen-schaftler? Am Donnerstag, den 23. Oktober 2014, berichtete Dr. Jochen Ramming im Rahmen der Ringvorlesung „Perspektiven für Geisteswissenschaftler“ über seine Erfahrungen als selbstständiger Kulturwissenschaftler.


Ramming, der Volkskunde, Kunstgeschichte und Archäologie in Würzburg studierte, gründete 1995 gemeinsam mit einer Kommilitonin das Kulturbüro FranKonzept. Die Beiden sind nun seit fast 20 Jahren erfolgreich freiberuflich mit Ausstellungs-konzeptionen, Kultur- und Museumsmanagement, Kultur-vermittlung, Museumspädagogik und Forschungsprojekten tätig. Schon anhand dieser Tätigkeitenvielfalt wird deutlich, dass das Berufsfeld des Kulturwissenschaftlers ein weites Spektrum umfasst. Auch Denkmal- und Archivpflege, Jugend- und Erwachsenenbildung sowie Ahnenforschung zählen zu den Arbeitsgebieten eines freiberuflichen Kultur-wissenschaftlers. Oftmals arbeiten er und seine Partnerin an zehn oder mehr Projekten gleichzeitig. „Man muss schon ein wenig flexibel sein sowie ökonomisch und diszipliniert arbeiten, um in diesem Beruf bestehen zu können“, so Ramming. Neben der fachlichen Kompetenz sind als Freiberufler auch arbeitsökonomische, sozial-kommunikative sowie betriebswirtschaftliche Kompetenzen gefragt.

Faktisch landen 70% aller Studienabgänger der Kulturwissenschaften in der Selbständigkeit und diese Zahl nimmt stetig zu. Denn auf der einen Seite gibt es immer weniger Feststellen, auf der anderen Seite lassen sich steigende Investitionen in Kultur beobachten. Hier öffnen sich mehr und mehr Nischen für freiberufliche Kulturwissenschaftler, so Jochen Ramming. Als stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK) unterstützt er Absolventen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. Auch dient der Berufsverband als politisches Sprachrohr der Berufsgruppe, hilft bei der internen Vernetzung der Kulturwissenschaftler und informiert über Fortbildungsangebote.

Trotz der Risiken als Freiberufler sieht Ramming den Weg in die Selbständigkeit als ernsthafte Option für Geisteswissenschaftler. Man kann verschiedene Themen bearbeiten und dies nicht nur an einem Ort. Ja man kann ganze Regionen mit seinen eigenen Ideen gestalten. Deshalb ist Jochen Ramming der Überzeugung: „Ich glaube Freiberufler sind glücklicher als Andere.“

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