Impulsgeber im Kulturbetrieb:
Aus dem Arbeitsalltag freiberuflicher Kulturwissenschaftler
Was genau macht eigentlich ein Kulturwissen-schaftler? Am Donnerstag, den
23. Oktober 2014, berichtete Dr. Jochen Ramming im Rahmen der Ringvorlesung
„Perspektiven für Geisteswissenschaftler“ über seine Erfahrungen als selbstständiger
Kulturwissenschaftler.
Ramming, der Volkskunde,
Kunstgeschichte und Archäologie in Würzburg studierte, gründete 1995 gemeinsam
mit einer Kommilitonin das Kulturbüro FranKonzept.
Die Beiden sind nun seit fast 20 Jahren erfolgreich freiberuflich mit
Ausstellungs-konzeptionen, Kultur- und Museumsmanagement, Kultur-vermittlung,
Museumspädagogik und Forschungsprojekten tätig. Schon anhand dieser
Tätigkeitenvielfalt wird deutlich, dass das Berufsfeld des
Kulturwissenschaftlers ein weites Spektrum umfasst. Auch Denkmal- und
Archivpflege, Jugend- und Erwachsenenbildung sowie Ahnenforschung zählen zu den
Arbeitsgebieten eines freiberuflichen Kultur-wissenschaftlers. Oftmals arbeiten
er und seine Partnerin an zehn oder mehr Projekten gleichzeitig. „Man muss
schon ein wenig flexibel sein sowie ökonomisch und diszipliniert arbeiten, um
in diesem Beruf bestehen zu können“, so Ramming. Neben der fachlichen Kompetenz
sind als Freiberufler auch arbeitsökonomische, sozial-kommunikative sowie
betriebswirtschaftliche Kompetenzen gefragt.
Faktisch landen 70% aller
Studienabgänger der Kulturwissenschaften in der Selbständigkeit und diese Zahl
nimmt stetig zu. Denn auf der einen Seite gibt es immer weniger Feststellen,
auf der anderen Seite lassen sich steigende Investitionen in Kultur beobachten.
Hier öffnen sich mehr und mehr Nischen für freiberufliche Kulturwissenschaftler,
so Jochen Ramming. Als stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes freiberuflicher
Kulturwissenschaftler (BfK) unterstützt er Absolventen auf ihrem Weg in die
Selbständigkeit. Auch dient der Berufsverband als politisches Sprachrohr der
Berufsgruppe, hilft bei der internen Vernetzung der Kulturwissenschaftler und
informiert über Fortbildungsangebote.
Trotz der Risiken als
Freiberufler sieht Ramming den Weg in die Selbständigkeit als ernsthafte Option
für Geisteswissenschaftler. Man kann verschiedene Themen bearbeiten und dies
nicht nur an einem Ort. Ja man kann ganze Regionen mit seinen eigenen Ideen
gestalten. Deshalb ist Jochen Ramming der Überzeugung: „Ich glaube Freiberufler
sind glücklicher als Andere.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen